RECHTFERTIGUNG


Zu laut, zu leis, zu irgendwas.

Rechtfertigst dein Verhalten.

Das musst du nicht,

hör doch auf dich.

Und mach, wie es dir passt.


EINBINDEN


Spielend vergess ich die Welt.

Bindet mich ein,

holt mich zu euch.

Kein Raum für Denken und Tun.

Lass ich es heut eben sein.


MOND


Nah an der Welt, nah an Zeiten,

begleitest du Wasser und Meer.

Orientierung, wenn man sie sucht,

findet man in deiner Form.

Wandelst dich fortwährend weiter.

Erhellst, wenn die Dunkelheit ruft.

Du bist ein treuer Begleiter

für den Mensch und die Natur.


VERSPIELT


Aufbruch.

Schatten weichen.

Zieht mit sich

Veränderung.

Seh sich alles gleichen.

Erkenne dich nicht mehr.

Abbilder vom Abbild.

Geld verdient sich so.

Spielst mit deiner Seele.

Ist dir noch nicht klar.


REINREDEN


Tu, was du willst

aber ohne mich.

Reden uns nicht länger rein.

Auch wenn dabei 

auseinander bricht,

was uns nicht länger vereint.


ALLER ANFANG


Körper befreit sich,

die Nase läuft.

Er heilt, wenn ich mich kuriere.

Tu mich noch schwer damit,

gebe es zu.

Aller Anfang ist schwer.


BALANCIEREND


Balancierende Gabe.

Zwischen den Welten.

Verbindende Kraft, Leichtigkeit.

Vermittelt Verständnis.

Hilft übersetzen.

Jeder geht dann seinen Weg.


ZUGANG


Konfrontiere dich 

mit deinem Schatten.

Überfordert

kehrst du mir den Rücken.

Ist ok.

Strampel mich daran nicht länger ab.

Ich trau dir zu,

wenn deine Zeit erst reif ist,

findest du den Zugang zu dir selbst.


GESCHREI


Wir beide kennen Wahrheit nicht.

Wir können sie vermuten.

Doch du bist fest der Meinung,

sie sei dein.

Besitzt sie und nur du hast Recht.

Im Gespräch mit dir könnt ich laut schrei'n.

Vollendest meine Sätze,

weil du meinst, du kennst mich doch.

Vielleicht kennst du Facetten,

doch mich nicht.

Und wenn ich leis die Frage stell,

wie gut du selbst dich kennst,

schreist du mich an,

ob ich ganz richtig sei.


EINVERLEIBT


Einverleibt.

Besitz bestimmt.

Gibt den Takt fürs Leben.

Keine Zeit.

Ist doch nicht schlimm.

Musst noch so viel tun.

Zweisamkeit.

Ist nur ein Wort.

Kaum Zeit zum Begegnen.

Einverleibt.

Besitz bestimmt.

Keine Zeit zum Ruh'n.


AUFGEHOLT


Jahre streichen ins Land.

Schnell und noch schneller

der Tag.

Wird mit den Jahren extremer.

Zeit ist hinter dir her.

Läufst ihr davon

und gibst alles.

Irgendwann holt sie doch auf.


BEHUTSAM


Neue Türen öffnen sich.

Bist noch skeptisch.

Das macht nichts.

Trittst behutsam ein.


ALLMÄHLICH


Jahreszeit ändert das Licht.

Herbst,

mit dem Fuss auf der Leiter.

Wandelt die Stimmung,

den Blick.

Dreht sich allmählich,

dreht mich.


AM BESTEN


Zeit für mich

bedeutet nicht,

dass ich dich gar nicht sehe.

Bedeutet nur, dass ich nicht ständig

zur Verfügung stehe.

Du kannst selbst am besten wissen,

was du für dich brauchst.

Und nichts weiter sonst 

erlaub ich mir ab heute auch.


DEINE ART


Du meinst, du reichst nicht aus

und zählst mir Schwächen auf.

Seist schüchtern, 

seist zu langsam und nicht gut.

Schau mal, was du schon kannst.

Und wie du, 

was du liebst,

mit Leichtigkeit und Freude

einfach tust.

Du bist nicht falsch und schwach.

Und manches braucht auch Zeit.

Braucht Zeit,

um es auf deine Art zu tun.


WEITER NICHT


Gehst über Grenzen,

deine voran.

Siehst sie nicht, 

kannst sie nicht spüren.

Trittst dann in Räume ein,

sind nicht die deinen.

Sagst, 

es sei nur gut gemeint.

Unsicher bist du,

fühlst dich nichts wert.

Möchtest dir selbst gern beweisen,

dass du gebraucht wirst,

dass du auch zählst.

Ich seh dich 

und schau dich kurz an.

Wirst unsicher, schämst dich.

War nicht so gemeint.

Ich werte nicht über dein Handeln.

Doch ich bin mir wichtig

und zeige dir nur:

Bis hier hin, hier fange ich an.


HIER SITZEND


Schlagabtausch, tauchen tief ein.

Hören uns zu, doch sind schnell.

Themen, sie kommen und gehen.

Nichts zu beweisen, nicht mehr.

Chance ist, uns besser erkennen.

Bewegt sind die Bilder in mir.

Fühl mich vertraut und verstanden.

Zeig mich dir, wie keinem sonst.

Nehmen uns Zeit und uns wichtig.

Tag rast und wir sitzen hier.


BILD


Siehst Masken der Menschen.

Siehst Unstimmigkeit.

Ihr Lächeln gleicht nur einem Bild.

Warum das so sei, fragst du

und schaust mich an.

Bin sprachlos,

dass du das schon siehst.


BEI TAG


Versteckt in der Dunkelheit

harrtest du aus.

Zeigen war keine Option.

War zu gefährlich,

war zu viel los.

Sicherer warst du versteckt.

Nun trittst du langsam raus,

zeigst dich im Licht.

Reibst deine Augen,

gewöhnst dich.

All dieser Lärm von einst,

verliert seine Kraft.

Kannst nun bei Tag auch bestehen.


FRAGE DER ZEIT


Manipulation

verkauft man dir als Sicherheit.

Füg dich nur,

denn dann geht es dir blendend.

Drehst und windest dich,

weil du dich gar nicht wohlig fühlst.

Spürst die eignen Körperkräfte schwinden.

Mach nur mit,

schau hin,

sie alle lieben Sicherheit.

Dann erst kommst du wirklich ganz zur Ruhe.

Widerstand ist zwecklos.

Übernahmen bislang jeden.

Ist bei dir ne Frage noch der Zeit. 


LÄNGST DA


Suchst Verbindung zu dir

über mich.

Ich verneine.

Brauchst mich dafür nicht.

Kannst dich einfach mit dir selbst

verbinden.

Musst dafür keine Zeit mehr verschwenden.

Fühl dich selbst,

fühl dein Herz.

Bist längst da.


TEIL VOM PROZESS


Unsicher bist du,

weil alles neu ist 

und du dir 

schwer Fehler erlaubst.

Hältst dich lang aufrecht,

trotzt Gegenstimmen,

glaubst,

diese greifen dich an.

Ja, ich versteh dich.

Siehst es als Schwäche, 

müsstest du fragen

und bitten.

Doch glaub mir,

jeder 

macht auch mal Fehler.

Sie sind nur Teil vom Prozess.


BERÜHRBAR


Ich bleibe berührbar,

bewerte dich nicht.

Auch wenn du mir ständig

die Beine brichst.

Magst sagen, ich sei naiv.

Ok.

Neue Chancen vergeben,

tut weh.

Ich bleibe berührbar,

weil ich das gut kann.

Und dadurch fängt Wandel erst an.


VERGISS ES


Du drückst und ruckelst,

zerrst an mir.

Werd müde, schläfrig, lahm.

Könnt aufgeben und sein lassen

und fang von vorne an.

Bring nichts zu Ende,

breche ab.

Dies ist der leichte Weg.

Doch passt er ganz und gar nicht zu dem,

wie ich's gerne hätt.

Vergiss es,

ich geb nicht mehr auf.

Zu oft hab ich's getan.

Doch jetzt sind meine Träume dran.

Ich arbeite daran.


ROTKÄPPCHEN


Gibst dich gelassen,

verständnisvoll.

Augen sprechen Bände.

Könntest du sehen,

was ich erblicke,

wärst du vermutlich schockiert.

Kennst dich nicht gut,

lässt es nicht zu,

dir auf die Schliche zu kommen.

Doch deine Themen 

lass ich bei dir.

Zu oft schon vom Weg abgekommen.

Rotkäppchen bin ich,

du bist der Wolf.

Trickkiste ist dein Begleiter.

Fall nicht mehr rein auf dich,

habe mein Ziel.

Beachte dich nicht

und geh weiter.


INNEHALTEND


Wirst sterben einst,

das weisst du auch.

Doch möchtest es nicht sehen.

Du lenkst dich ab,

tust dies und das,

denn bliebest du kurz stehen,

erinnertest du dich daran

und würdest überdenken,

ob so,

wie du dein Leben führst,

du dieses führen magst.

Wirst sterben einst,

die Zeit ist kurz.

Sie rast vorbei in Eile.

Nimm dir doch gern einen Moment.

Bestaune, was du hast.


ZU ENDE


Nichts bleibt für immer.

Alles vergeht.

Beständig der Wandel

auf deinem Weg.

Nichts kannst du halten.

Drum lass es los.

Nichts bleibt beim Alten.

Spendet auch Trost.

Momente im Leben,

die du berührst,

gehen zu Ende,

dann, wenn du stirbst.


VERFALL


Verfall.

Dein Körper streikt.

So mag er nicht mehr sein.

Bremst dich und hält dich auf

und lädt zum Lauschen ein.

Du könntest,

wenn du wolltest,

das Blatt zum Wenden bringen.

Lass los deine Geschichten

und was du dir erzählst.

Du weisst gar nichts vom Leben,

doch das ist gar nicht schlimm.


BALLAST


Blätter zeigen neue Farben,

kurz bevor sie fallen.

Schönheit findet sich

im nahen Ende.

Bäume werfen ab ihr Kleid

und sie machen sich bereit,

neue Kraft zu tanken,

wenn sie ruhen.

Ballast abgelegt.

Dieser wandelt sich.

Und aus ihm entsteht das Leben neu.


ÜBERLEGEN


Gierig nach Besitz

reißt du alles mit.

Kein Stein bleibt mehr auf dem andren liegen.

Glaubst,

du hättest Macht.

Und das Sagen auch,

wenn du über Menschen dich erhebst.

Fühlst dich richtig gut,

fühlst dich überlegen.

Mit der Dunkelheit rückt nach der Tod.


BITTERSÜSS


Kommen uns nicht in die Quere.

Liegen zu dicht beieinander. 

Du liebst den Tod, ich das Leben.

Bittere Süsse küsst Schwere.

Hände, 

sie greifen ins Leere.

Hangeln am Schatten sich lang.

Allem voran liegt der Tag.


LAUFSCHRITT


Wandeln unter Gleichgesinnten.

Kaum ein Wort ist hier zu finden.

Worte brechen ab.

Stille herrscht,

betretenes Schweigen.

Lädt nicht ein,

um hier zu bleiben.

Laufschritt Richtung Grab. 


WUCHT


Wuchtige Welle erstickt den Moment.

War nicht erkennbar,

nicht ahnbar.

Schreck sitzt in Knochen,

blutig das Hemd.

Weiter geht's,

weiter voran.


ANTRIEB


Hängen uns an Wundern auf.

Retten uns das Leben.

Nehmen dabei gern in Kauf,

dass sie sich erfüllen einst.

Retten uns das Leben.

Treiben uns.

Bringen voran,

unsre müden Körper.

Aufgeben fällt ab,

solang nach Wundern wir noch greifen.


GEISTER


Wie Geister, gespenstisch,

die Augen sind leer.

Kaum Leben steckt noch in den Leibern.

Zum Aufgeben fehlt jede Kraft.

Und so geht es immerfort weiter.

Der Stillstand, 

er wäre der Tod.

Nicht denken, 

einfach nur handeln.

Mit ganz viel Glück könnt es gelingen,

das Leid am Ende zu wandeln.


DRÜBER WEG


Bist berührbar

und zeigst deinen Schmerz.

Der Umgang ist nicht immer leicht.

Gibt manche,

die gar keinen finden.

Sie werfen dir Schuld vor die Füße.

Du siehst es

und steigst drüber weg .


SCHNEEWITTCHEN 


Wach auf,

Schneewittchen.

Wach auf.

Gefahr wurde gebannt.

Nun ist es sicher,

wach auf.

Nimm's Leben in die Hand.


ATEM


Lass alles stehn und liegen.

Besinn dich nur auf dich.

Schau weder links noch rechts,

noch vor und hinter dich.

Halt inne, halte an.

Nimm tiefe Atemzüge.

Sie dämpfen und sie heilen

das Leben und den Kampf. 


LÄNGST


Hänge nicht an dir,

nicht von dir ab.

Frei bin ich.

Und ja, ich ziehe weiter.

Trage alles bei mir,

was ich brauch.

Ruhe kehrt zurück.

Bin längst zu Haus.


UNSTOPPBAR


Tu freiwillig, das, was ich tu.

Brauch weder dich 

noch deine netten Worte.

Bin unabhängig, frei und gross.

Kann tun,

was ich schon lange will.

Du hältst mich nicht mehr auf.


GENÜGEND 


Ich bin längst genug.

Ich genüge.

Genüge mir selbst immer mehr.

Muss gar nichts beweisen

und lüge,

um dir zu gefallen,

nicht mehr.

Ich bin schon genug,

muss nichts ändern,

um dir zu entsprechen,

dem Bild.

Und reicht dir nicht aus,

wer ich bin, wie ich bin,

dann schau einfach nicht zu mir hin.


AUFGEBLASEN


Brichst mir die Arme,

brichst mir die Beine,

verbietest mir den Mund.

Mach ich nicht mit,

mach ich das Eigene,

werden die Wunden ganz wund.

Du wirst ganz laut,

ich werde leise,

siehst mich nicht, kannst mich nicht hören.

Du bläst dich auf,

ich werde unsichtbar.

Erstarre und werd dich nicht stören.


FAST


Beschämung.

Beschimpfung.

Beschuldigung auch.

Befreiung ist gar nicht so leicht.

Blockaden.

Barrieren.

Bewusst werden reicht 

für Wandel im Leben fast aus.


NÄHER


Nähe trifft Sicherheit.

Schliesst sich nicht aus.

Gefahr droht hier nicht,

droht nicht mehr.

Einlassen fällt noch schwer,

doch wandelt sich.

Kommst dir durch Nähe noch näher.


TÜCKISCH


Spinnenfäden ausgebreitet.

Liegst versteckt und lauerst.

Zeit spielt keine Rolle,

du harrst aus.

Sonnenstrahlen locken

buntes Leben in die Falle.

Hängt eins fest,

stürzt du dich sofort drauf.

Saugst und saugst

bis auch das letzte Strampeln endlich weicht.

Voller Bauch

und Tod bekämpft durch Tücke.


WERTIGKEIT


Ich sei nichts wert, läge falsch.

Du weißt Bescheid und es besser.

Habe mich erst nicht gewehrt.

Inzwischen kenn ich mich besser.

Du fühlst dich nichts wert, in dir Leere.

Schiebst sie zu mir, verlierst Schwere.

Lange Zeit sah ich nicht, was du da tust.

Heut ist es mir egal, ich fasse Mut.

Schieb dir die Schwere zurück.


DEFINITION 


Du sagst, wir sind ein Team.

Doch duldest du

die andre Meinung nicht.

Verbändelt im Moment.

Bring es zu Ende noch,

dann steig ich aus.

Es gab genügend Chancen.

Zum Reden war dir 

deine Zeit zu schade.

Und schade fand auch ich,

wie unterschiedlich wir

Team definierten.


BAD DAY


Redest und redest

um Kopf und Kragen dich,

mir wird ganz schwindelig,

steige kurz aus.

Ich existiere nicht,

wenn du im Schwalle sprichst,

in mir wird's laut.

Wildes Getobe steigt

mir zu den Ohren auf,

kämpf gegen an.

Möchte gern offen sein,

möchte mich mit dir freuen.

Kein guter Tag.


KEIN ZURÜCK 


Versteckst deine Sorgen.

Zeigt man doch nicht.

Nur im Verborgenen,

wenn man je spricht.

Heimliche Lügerei.

Wackelkonstrukt.

Lockst in den Hinterhalt.

Kaum eine Chance.

Hinter Fassaden nur

hascht man den Blick.

Vorwärts, geradeaus.

Kein Weg zurück.


SONDERBAR


Mit Anmut und Liebe,

mit freundlichem Blick,

gehst du durch das Leben,

bist da.

Und gross sind die Blicke,

die heften an dir.

Zu gern wär man so

wunderbar.

Die Neider erblassen.

Sie lästern, sie stehlen.

Kaum ein gutes Wort

und kein Gönnen.

Ertappst sie und siehst sie,

schenkst ihnen dein Lächeln.

Für sie bist du nur

sonderbar.


LAUFEN


Über die Berge, durch Täler.

Ich laufe,

ich laufe

und lauf.

Manchmal 

renn ich mit Rückenwind.

Manchmal 

schleich ich bergauf.


MEIN


Hab deinen Dämonen bei mir.

Er wuselt und fegt

durch die Räume.

Er heftet sich nah an mich dran.

Wie Kletten verwirrt er den Takt.

Ich kann mich nur schwer konzentrieren

und höre den Hohn,

wenn er lacht.

Benommen setz ich mich zu ihm.

Ich frage,

wie kann ich dir helfen.

Er droht mir, er will keine Hilfe.

Das Leben wird er mir erschweren.

Ich lache und schaue auf ihn.

Vergiss es.

Mein Leben ist mein.


PARTEIEN


Erschöpfter Zustand,

dauerhaft.

Die Kraft reicht kaum noch aus.

Der Tag,

er endet oft in Diskussion.

Parteien beuteln sich wie wild.

Sie kämpfen auch mit Worten.

Die Anspannung wiegt schwerer

als Metall.


ELEMENTE


Wind peitscht das Meer,

schlägt es an Land.

Land wandelt sich.

Gibt mir die Hand.

Hand in der Tasche,

um mich zu spüren.

Spür Wind und Wetter,

fang an zu frieren.

Selten so nah,

den Elementen.

Werd noch verweilen,

Zeit hier verschwenden.


SANDIG


Sand in den Augen,

Sand in den Taschen.

Nur einen Moment vom Glück

möcht ich erhaschen.

Schaue den Wellen zu,

schau wie sie tanzen.

Immer und immerzu,

lausch ihrem Klang.



AUGEN AUF


Bin ablenkbar,

verliere mich,

schau ich zu lange 

nur auf dich.

Ich ändere den Fokus nun,

besinne mich auf mich.


VERDREHEN


Bist fremd

und du wirst mich nicht brechen.

Selbst Nähe

hat das nicht vollbracht.

Am Ende entscheide ich selbst nur,

was das,

was du tust,

mit mir macht.

Und manchmal fühl ich mich verloren.

Ich gebe es zu,

kein Problem.

Ich werde nie wieder versuchen,

das, was in mir vorgeht,

zu drehen.


CUTE


Hey Cuty, sagst du.

Und meinst mich.

Erstaunt schau ich dich an.

In mir beginnt 

ein leiser Kampf.

Ich glaub,

man sieht's mir an.

Bin hergerissen 

zwischen dem,

wie du mich grad so siehst

und dem,

wie ich mich selber seh.

Passt nicht zu diesem Bild.


WEISSBLAU


Weissblau das Licht

auf dem Meer.

Wellen bewegen Gedanken.

Wind weht das Haar

durcheinander.

Ebenso fühle ich mich.


BALKON 


Sitz auf dem Balkon, schau auf's Meer.

Lass mich von den Wellen berühren.

Ist dunkel längst,

Wind hebt das Wasser

und trägt es mit Schwung an Land.

Am Horizont funkelt der Leuchtturm.

Erinnert die Schiffe, gebt Acht.

Und ich sitz weit oben und lausche,

lass sacken den Tag

und geb nach.


VERWEHEN


Gedanken trägt der Wind davon,

Gedanken aus der Zukunft.

Sie treffen die Erinnerung,

wie alles einmal war.

Und ich sitz zwischen beiden hier,

betrachte jede Richtung.

Geb jeder nach,

dann lasse ich

vom Winde sie verwehen.


ABGEMÜHT


Ich müh mich nicht mehr ab,

halt mich nicht ewig auf,

an Dingen, 

die ich grad noch nicht versteh.

Ganz viel ist schon ganz richtig

und ich bin ziemlich glücklich,

wenn ich auf Fortschritt

und Entwicklung seh.

Bin ungeduldig manchmal

und kann es oft nicht glauben,

dass sich das Blatt zum Guten

für mich wandt'.

Doch mit der Zeit erkenn ich,

ich kann das Müssen lassen,

wenn ich nur den Moment

bewusst anseh.


NICHT ALLEIN


Ich spür deine Traurigkeit,

bevor du sie spürst.

Sie ist dir längst nicht vertraut.

Streitest mein Fühlen ab,

weil du nicht willst,

dass Trauer dich zu fest packt.

Ich lass sie wieder los,

fühl nicht für dich.

Könnte,

doch bringt es uns nichts.

Hilft weder dir noch mir,

nur im Moment,

spürst du,

du bist nicht allein.


KREISLAUF


Regen trifft Meer.

Wiedervereint.

Wasser zu Wasser.

Im Kreise erneut.


NUTZEN


Gönn' mir das Leben.

So ist's gedacht.

Nichts zu vergeben.

Wär doch gelacht,

würd ich's nicht nutzen.

Schad um die Zeit.

Träume erfüllen,

bin nun bereit.


SOMMERSPROSSEN


Sonne im Gesicht,

kitzelt Sommersprossen.

Herbst weht um die Nase.

Nase Richtung Wind.

Zeit wirkt fast unendlich.

Tage sind zu schön.


PRÄSENTIEREN


Hast Angst vor Bestrafung,

versteckst dich bei mir.

Bist längst schon kein Kind mehr,

bist alt.

Ich seh, wie du lügst,

je nachdem,

wer da steht.

Du möchtest ein Bild präsentieren.


ÜBER BORD


Mann über Bord.

Trag dich nicht weiter.

Schwimm nur an Land.

Selbst Räuberleiter

biete ich dir nicht mehr an.

An Deck gekommen,

ohne zu fragen.

Schwimm nur an Land,

streng dich an.


FERNE


Weit weg die Vergangenheit.

Manchmal holt sie dennoch ein,

mich

und überrollt.

Wie gefesselt und verwoben,

fühl ich dann die Themen toben.

Kämpfen dann in mir.

Manchmal steige ich mit ein,

manchmal lass ich's besser sein.

Schau dann 

aus der Ferne.


ALLES GESAGT


Alles gesagt, 

könnt man meinen.

Jedes Wort

schon mal genutzt.

Themen 

sind oftmals die gleichen.

Generationen benutzt.

Nichts desto trotz 

finden Worte

ihren ganz eigenen Weg.

Lass es nur zu,

lass sie zeigen,

wofür die Zeit heute steht.


BLICK ZUM MEER


Zeit geht zu Ende, Alltag ruft.

Sitze an Land,

schau aufs Meer.

Wind trifft das Wasser und seine Spur

bleibt sichtbar noch,

wiegt nicht schwer.


TRÜB


Meer wischt die Tränen weg,

trocknet Gefühle.

Holt rauf,

was Ewigkeit 

sonst versteckt bliebe.

Bringt in Bewegung

das starre Gemüt.

Spült fort Erinnerung,

die den Blick trübt.


PLATZ FREI


Wind wandelt zuckersüß,

ohne Beschwerden.

Bläst Laub und Asche weg.

Nichts zu verbergen.

Wind reinigt,

Staub und Sand

bleiben nicht liegen.

Werden Erinnerung.

Platz frei für Frieden.


WIEDERSEHEN


Lass mich,

halt mich nicht fest, halt mich nicht auf.

Wunden und Schrammen nehm ich gern in Kauf.

All diese Kraft in mir braucht ein Ventil.

Kann sie nicht bändigen, ist mir zu viel.

Lass mich,

halt mich nicht auf, lass mich probieren.

Geh in die Welt hinaus, werd mich sortieren.

Und eines Tages dann,

du wirst schon sehen,

komm ich vielleicht zurück.

Auf Wiedersehen.


AUFBRUCH


Aufbruch.
Heimwärts.

Rückenwind

stärkt Gemüt und Körper.

Keiner weiss,

was demnächst kommt.

Moment zählt zweimal mehr.


DEM BETRACHTER


Mir fehlt

der Blick auf dich, 

der Blick.

Beruhigend,

dich zu betrachten.

Bist still, 

ganz still,

berührst mein Herz.

Und wenn du tobst,

bewegst du auch.

Du bist und bleibst.

Und dem Betrachter

bietest du Möglichkeit,

sich nah zu sein.


GESTREITE


Nicht enden wollendes Gestreite.

Es geht ums Recht, allein um das.

Ich höre zu, verdreh die Augen.

Hat Komik in sich, glaub mir das.


DER ZWECK


Wider dem Wahn, der Beklemmung.

Scheint als sei kein Land in Sicht.

Kämpfe mich durch dichtes Dickicht.

Nebel wirft Schatten auf mich.

Nur noch ein Stück, ein Stück weiter.

Schlag mich durch's Unterholz durch.

Trau mir nur Schritte zu, winzigst.

Die grossen bereiten mir Furcht.

Doch auch die kleinen, sie tragen

über Beklemmung hinweg.

Werde gleich rasten, mich laben.

Alles hat wohl seinen Zweck.


VERBLÜHT


Verblühendes Leben,

Zeit wird nun rar.

Neigst dich dem Ende

und mit dir

werden Erlebnisse

dunkel und zart.

Bis sie verwaschen

im Staub.


LÄNGST


Du schüchterst mich nicht ein.

Ich bin längst nicht mehr klein.

Ich sehe deine Absicht, deinen Plan.

Mit mir geht das so nicht.

Nehm ernst mich und wichtig.

Am besten fängst du gar nicht wieder an.